Um 14h in einem kleinen Café über Orgasmen zu sprechen, statt sich mit Freunden zum Lunch zu treffen, ist zunächst befremdlich. Doch ich musste dem Tipp einer Bekannten nachgehen, die mir von einer ungewöhnlichen Dienstleistung berichtete. - So treffe ich mein Gegenüber, den Deutsch-Franzosen Axel Jack Metayer, OM-Coach. Er, der nach einer 10-monatigen Ausbildung ‚Orgasmic Meditation‘ (OM) nach Hamburg importierte.
INFO: Die amerikanische Orgasmus-Trainerin („Sex-Coach“) Nicole Daedone hatte eine Mission, also auf zu OM! Hinter OM verbergen sich weder Mantras noch Spiritualität, weder Tantra noch bestimmte Atemtechniken. Es geht um „Elektrizität“, um Spannung, um das Genießen und Halten einer sinnlichen Entspannung. - Gebaut wird zunächst ein sogenanntes „Nest“ (Decke, Kissen). Zeit: 15 Minuten (Timer). Werkzeug: Handschuhe und eine spezielle Gleitcreme. Die meisten Frauen wissen, wie sie unten herum aussehen, aber aus der Sicht des Mannes sich zu "sehen", ist etwas anderes. Der Mann bleibt bekleidet, während die Frau unten herum alle Masken fallen lässt. Sie öffnet und weitet sich dem Mann wie ein Schmetterling seine Flügel, bleibt jedoch dabei mit einem Bein in seinem Schoß verhakt. - Während der 15 Minuten ist der Dialog ein entscheidendes Ritual als Kommunikationsform. Er fragt, Sie reagiert. Und sie dirigiert, wodurch sie lernt, Ihre Wünsche zu artikulieren und diese auch zu verinnerlichen. Ziel: die innige Verbindung zwischen zwei Menschen, ohne den Orgasmus anzustreben - er kann entstehen, muss aber nicht (passiert auch nicht, solange der Kopf nicht ausgeschaltet ist). Es gibt kein sexuelles Wechselspiel zwischen den Partnern. Auch Männer erfahren sich besser und vertiefen ihre Kenntnisse über die weibliche Anatomie, "...was dringend nötig ist!" Frauen aber lernen, sich zu öffnen (Kopf aus!), sich anzunehmen, und vor allem: keine Gegenleistung erbringen zu müssen! Wie fühlt "es" sich an, welches Farbspiel resultiert aus den Gefühlen, die aufgebaut werden, was spürt der Mann, was nimmt er wahr, während er berühren und betrachten darf wie selten zuvor. Nicole Daedones Technik hat seinen Ursprung in San Francisco. Vor 8 Jahren erfährt sie von einer besonderen, bis dato ihr völlig unbekannten Streicheltechnik. Auseinandersetzungen mit dem Buddhismus, Philosophien und Wissenschaften folgen, gewonnene Erkenntnisse sollen die Technik verfeinern. Eine Technik, die sie unbedingt der breiten Masse zugänglich machen will.
Dabei gibt es Wünsche und Sehnsüchte, die geäußert oder und endlich einmal entdeckt werden wollen! Metayer, der 15 Jahre in der IT-Branche Erfolge feierte und Gründer eines erfolgreichen Internetportals (KFZ.net) ist, hatte seinen Wendepunkt nach einer Lektüre von Timothy Ferris, 'der 4-Stunden Körper' (minimaler Input (Zeit) für maximalen output (Ergebnisse).
'Sexualität' beschreibt es nicht.... eher dieses Anhalten der Lust- und Erregungskurve. Das Nonplusultra: wenn durch OM tatsächlich auch Heilungsprozesse in Gang gesetzt würden; wenn etwas ganz Entscheidendes gelernt wird, nämlich Wünsche endlich konkret äußern und annehmen zu können - später auch bezogen auf weitere Lebensbereiche!