Conni Köpp meets Frank Bürmann.

 

Vor der Tür riechst du den Hafen und die Fischfrikadellen um die Ecke, und stehst du erst im Laden, inhalierst du noch den frischen Druck der Unikate, die hängend oder liegend die Hand-Schrift des Künstlers tragen. Aus dem Portugiesen-Viertel ist es nicht mehr weg zu denken, das kleine Lädchen "The Art of Hamburg“. Ebenso wenig aus vielen Kleiderschränken der geile Fummel, made by Bürmann. Sein Laden hat sich rumgesprochen, und nicht nur die Touri-Szene lässt große Strecken hinter sich für die Besichtigung / den Einkauf vor Ort.  

 

Angefangen mit Bildern, grooooßen Bildern sowie einer langen Auftragsliste, aus der sich Frank Bürmann irgendwann befreite. Um frei zu sein. Die Kohle war egal, er war Künstler mit Visionen, getrieben von dem Drang, mit Leidenschaft auch umzusetzen.

Irgendwie war er auch gleich von Anfang an bekannt, der 'Kaufhausdirektor'!   

Seine Produkte sind Kult – die 'Maschinisten'-Palette hat Hintergrundgeschichte und ist umfangreich – vom Strampler bis zum Tank-Top. 25.000 Unikate in 7 Jahren!

Doch VOR den Maschinisten war 'Der kleine König', der heute das Familiengeschirr in der Produktreihe ziert und mich als 3-D-Objekt begrüßt, nachdem ich es endlich hinauf in seine Atelierräume geschafft hatte.   

Meine gefrorene Nase lässt umgehend Tau in der recht warmen, inspirierenden Welt zwischen Gitarre und überfüllten Skizzen-Kisten. In der Ecke lehnen - fast schon anmutig wie ein eigenes Stillleben - 2 Gehstöcke am Klavier. Knochenkrebs ist das Stichwort. Ein Stichwort - Angst besett, doch zum Glück mit Happy End!   

Ich entlocke Bürmann eine kleine Anekdote... so verrät er mir von einem weiblichen Fan, der mal eben seine Unterwäsche zum Bedrucken dagelassen hatte.

 

Selbst bei Ebay überbieten sich die Fans schon gegenseitig, um frühe Werke des charismatischen Künstlers zu ersteigern. Er war bereits in aller Munde, noch bevor er sich einen Namen machen konnte. Doch dieses Jahr wird die Berichterstattung über ihn so manches in den Schatten stellen: er wird das Markenzeichen einer kleinen Stadt sein. Nicht irgendeiner, sondern seiner, die auch noch Geburtstag feiert: Hildesheim.  

 

Bürmann macht Hildesheim bunt! Hildesheim im Bürmann-Fieber! Er zeigt auf volle Ordner, stapelweise Zeichnungen und stellt 2 Zahlen gegenüber: 50 Jahre Frank Bürmann & 1200 Jahre Hildesheim! Irgendwie klingt seine Erklärung bescheiden, dass es 'normal' dort sei, sich einen 'Bürmann' an die Wand zu nageln. Ein Stück Unsterblichkeit hat er bereits erreicht!

 

"Was ist für dich Zuhause?" will ich noch wissen.

„Mein Kinderzimmer“ (Anm.: sein Atelier).

 

Anker habe Frank schon längst geworfen, verdankt seinen Erfolg aber vor allem der Partnerin an seiner Seite und seinem starken Team im Rücken.

"Ein Künstler ist nur so lange gut, bis er auch tut, was nur mit Kunst zu tun hat und das andere von ihm fern gehalten wird!"

 

Als ich gehe, geh' ich nicht allein. Auf meiner Körperfront, da klebt ein Anker - auch wenn der jetzt nur textilisch ist....Doch immerhin hab' ich 'n Unikat im Schrank!

 

www.the-art-of-hamburg.de